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Hautmedizin & Ästhetische Dermatologie
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Herpes simplex

Herpes wird durch das Herpes simplex Virus 1 und 2 übertragen, medizinisch auch Humanes Herpes Virus (HHV) 1 und 2. Das HHV I löst meist Lippenherpes, HHV 2 Genitalherpes aus. Umgekehrte Übertragungen werden jedoch auch beobachtet: etwa 20 bis 30 Prozent der genitalen Herpesinfektionen werden durch HSV1 verursacht.

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Etwa 90 Prozent aller Menschen sind mit dem Herpesvirus Typ 1, 16  Prozent mit dem Herpesvirus Typ 2 infiziert. Das heißt, dass sie irgendwann im Laufe ihres Lebens Kontakt mit den Viren hatten und Antikörper dagegen vorhanden sind, bzw. Viren in Nerven überdauern.

Viele Menschen infizieren sich am Herpes simplex Typ 1 als Kind durch Küsse von Eltern oder Verwandten oder beim Spielen mit anderen Kindern. Herpes simplex Typ 2 wird dagegen meist sexuell übertragen: hier erfolgt die Infektion daher später. Das heißt jedoch nicht, dass es immer zur Ausbildung von Bläschen und so zum Ausbrechen der Erkrankung kommen muss: oft finden sich zwar Viren im Körper, doch können diese jahrelang oder für immer unauffällig bleiben. Bei einer Infektion überdauern die Viren lebenslang in Nervenendigungen. Von dort aus können sie reaktiviert werden und die typischen Bläschen bilden. Allerdings kann es auch zur Reaktivierung mit vermehrter Virusbildung kommen, ohne dass Herpesbläschen entstehen – daher kann man sich sowohl mit Herpes simplex Typ 1 als auch Typ 2 bei Personen infizieren, deren Haut keine Krankheitsanzeichen aufweisen.

Wie sieht Herpes aus, und wie verläuft ein Ausbruch?

Bei einer Erstmanifestation des Herpes Typ 1 an der Lippe oder im Mund kommt es meist zu einem plötzlichen Entstehen der typischen, hellen Bläschen. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Übertragung des HSV 1 und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt 2 bis 7 Tage. Die Schleimhaut um die Bläschen ist meist rot und geschwollen, und es kann zur Ausbildung von Fieber und Krankheitsgefühl kommen. Nach 1 bis 2 Wochen heilen die Bläschen unter Krustenbildung ab; Narben entstehen nicht. Nicht alle Kinder oder Erwachsene, die sich neu am Herpesvirus anstecken, erkranken jedoch sofort daran: das passiert nur in etwa 20 bis 25 Prozent der Fälle. Wiederkehrende Infektionen verlaufen meist deutlich milder, wobei es sehr stark personenabhängig ist, wie lange die Herpesbläschen bleiben, wie sehr sie schmerzen und ob mehr oder weniger Schleimhaut betroffen ist. Viele Leute erkennen schon vorher, wann es bei ihnen zu einem Herpesausbruch kommt: die Haut prickelt und spannt häufig, bevor sich die typischen Bläschen bilden.

Beim genitalen Herpes simplex Typ 2 kommt es anfangs häufig zu Juckreiz, Spannungsgefühl oder Kribbeln im Genital- oder Afterbereich. Dann erscheinen die typischen Herpesbläschen, die innerhalb einiger Stunden aufbrechen können. Gleichzeitig liegt eine Schwellung des betroffenen Bereichs vor. Zusätzlich können die Lymphknoten, meist in der Leiste, anschwellen und Fieber oder andere allgemeine Krankheitszeichen hinzukommen. Gleichzeitig kann auch eine Entzündung der Harnröhre durch die Viren vorhanden sein, wobei es kommt zu einem hellen Ausfluss kommt. Auch hier beträgt die Krankheitsdauer unbehandelt 1 bis 2 Wochen und wiederkehrende Schübe verlaufen oft milder.

Ist Herpes immer ansteckend?

Während die Viren in den Nerven ruhen, sind sie grundsätzlich ungefährlich. Allerdings kann es auch ohne die Ausbildung von Herpesbläschen zu sogenannten symptomarmen Reaktivierungen kommen, wobei vermehrt Viren über die Schleimhäute ausgeschieden werden und Ansteckungsgefahr besteht. Das heißt, es besteht grundsätzlich immer die Möglichkeit, sich mit dem Virus zu infizieren, auch wenn keine Hauterscheinungen vorhanden sind.

Definitiv ansteckend ist Herpes, wenn die typischen Bläschen sichtbar werden. Wenn die Viren an die Hautoberfläche kommen und Blasen werfen, vermehren sie sich stark in den zerstörten Zellen. Die Blasen trocknen nach ca. zehn Tagen aus und fallen als Krusten ab. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Herpesviren ansteckend.

Wie kommt es zum Ausbruch der Herpesviren?

Der genaue Mechanismus ist unbekannt. Was Beobachtungen zeigen ist, dass einige Faktoren die Herpesviren zur Vermehrung anregen. Dazu gehören:

  • Stress
  • UV Strahlung (Sonnenbäder, Skifahren auf dem Gletscher, Höhe…)
  • Verletzungen
  • Schwächungen des Abwehrsystems (Krankheit, Kortisonbehandlung, Chemotherapie usw.)
  • Innere Krankheiten
  • Hormonschwankungen (Menstruationszyklus, Wechseljahre)
  • Ekel, Angst, psychische Probleme

Diese Faktoren führen dazu, dass die Viren ca. 3 bis 4 mal pro Jahr ausbrechen. Bei einigen Menschen kann dies noch viel öfter passieren, wofür ererbte Faktoren verantwortlich gemacht werden.

Wenn Sie zu Herpes neigen, informieren Sie am besten Ihren behandelnden Arzt. Dieser kann Ihnen fachkundig Rat geben, was Sie während eines Ausbruchs des Herpesvirus beachten sollten und welche Präparate wirksam sind.

Wie wird ein Ausbruch von Herpes simplex behandelt?

Herpes simplex Typ 1 wird meist mit Aciclovir, einem antiviralen Medikament, behandelt. Aciclovir kann als Salbe verschrieben werden, oder auch in Form von Tabletten. Herpesviren, die in den Nerven sitzen, können leider nicht erreicht und behandelt werden – weder mit Aciclovir noch mit einem anderen Medikament. Dies bedeutet, dass Sie – wenn Sie sich einmal infiziert haben – den Virus Ihr ganzes Leben lang mit sich tragen. Aciclovir in Tablettenform kann helfen, das Fieber (falls vorhanden) schneller einzudämmen, die Schmerzdauer  zu verringern und die Bläschen schneller abheilen zu lassen. Die Therapie sollte innerhalb von 3 Tagen nach Ankündigung des Herpes erfolgen, um wirksam zu sein. Alternativ zu Aciclovir kann auch Famciclovir oder Valaciclovir vom Arzt verschrieben werden. Gegen die schmerzhaften Bläschen kann zudem zusätzlich eine lokal betäubende Salbe helfen.

Der Einsatz von Aciclovirsalbe bei wiederkehrenden Herpesausbrüchen hat – wenn tagsüber regelmäßig alle 2 Stunden aufgetragen – nur einen mäßigen Effekt: die Schmerzdauer kann damit von durchschnittlich 4,1 Tage auf 3,5 Tage reduziert werden, die Zeit bis zur Heilung der Herpesbläschen von durchschnittlich 5,5 auf 4,8 Tage. Reaktivierungen des Virus sind jedoch nicht so schlimm wie die Erstmanifestation, so dass unter Umständen auch auf eine Therapie verzichtet werden kann.

Herpes simplex Typ 2 wird ebenfalls mit Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir behandelt.

Eine relativ neue Herpesbehandlung stellt die Wärmebehandlung dar. Die Viren werden so äußerlich erwärmt und in irgendeiner Form inaktiviert. Patienten berichten von einer guten Wirksamkeit, wo diese Therapiemöglichkeit nicht immer funktionert und des Herpes simple nicht langfristig blockiert, sondern relativ häufig kurzfristig eine schnellere Abheilung bewirkt. Eine wissenschaftliche solide Auswertung dieser Behandlungsmethode steht noch aus.

In Einzelfällen ist eine Laserbehandlung mit dem Farbstofflaser oder langgepulsten Nd:Yag-Laser mit Zurückhaltung als Therapieversuch möglich, da keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Eine Therapieempfehlung für eine Lasertherapie bei Herpes simplex kann jedoch nicht ausgesprochen werden.

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